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Die Chronik des Schützenkreis Bleckede


Der Vorsitzende des Schützenvereins Oedeme, Peter Besch, schlug auf der Verbandsdelegiertentagung im Jahre 1955 vor, den inzwischen recht groß und weiträumig ge­wordenen Kreisschützenverband, wie er meistens genannt wurde, aufzu­gliedern. Sein Vorschlag fand die Zustimmung der Delegierten und es wurde die Bindung der vier Kreisgruppen Lüneburg Mitte, Lüneburg Süd, Lüneburg Ost und Lüneburg Nord beschlossen.

Da der bisherige Schützenverband für den Stadt- und Landkreis Lüneburg als Dachorganisation der vier Kreisgruppen bestehen bleiben sollte, erfolgte um Verwechslungen zu vermeiden, noch im Laufe desselben Jahres seine Umbenennung in "Bezirksschützenverband Lüneburg" und der eigentliche Bezirksverband war geboren.

Das Jahr 1955 brachte ein weiteres, denkwürdiges Ereignis für den Verband. Am 23.6.1955 befand sich Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuß auf der Fahrt zur Kieler Woche. Um einen alten Schulfreund zu besuchen der in Lüneburg wohnte, machte er hier eine Stipvisite. Die Schützen ließen es sich nicht nehmen, ihrem Papa Heuß einen triumphalen Empfang zu bereiten. Insgesamt waren etwa 450 Schützen der ASL von Hagen, Ochtmissen, Oedeme, Reinstorf und Wendisch Evern mit zahlreichen Fahnen am Lüneburger Bahnhof angetreten. Nachdem der damalige Präsident der ASL, Ernst Cramm, dem Bun­despräsidenten die angetretene Formation gemeldet hatte, schritten Professor Heuß und Ernst Cramm die lange Front ab. Dieses Ereignis wird allen, die dabei waren, unvergessen bleiben.

1955 knattert in der Bundesrepublik ein Renner los: Das legendäre Moto-Coupe Isetta kommt auf dem Markt.

Und 1955 ist das Gründungsjahr des Unterkreises Lüneburg-Ost. Am 20. März 1955 wurde in der Verbandstagung im Deutschen Haus zu Lüneburg aus den Vereinen Bleckede, Barskamp, Köstorf, Nahrendorf, Dahlenburg, Pommoissel und Bavendorf der Unterkreis - jetzt Schützenkreis Bleckede - gebildet. So berichtet Otto Schulz aus Bleckede, Schrift- und Rechnungsführer des Verbandes bis 1974.

Erster Kreispräsident wurde Carl Duve aus Bleckede.

Die Nahrendorfer Schützen traten dem Kreis jedoch nicht bei. Pommoissel trat einige Jahre später wieder aus. Der Schützenverein Ahndorf hatte sich angeschlossen. 1959 trat der Hubertus Reinstorf mit Billigung der Bezirksdele­giertentagung vom Kreis Echem zum Kreis Bleckede über.

Und nun war dieser Schützenkreis Bleckede aus dem einstigen Unterkreis Lüneburg-Ost entstanden.

Bis zum 16. November 1955 leitete ein "Interimsvorstand" die Geschäfte. An diesem Tage versammelten sich dann Delegierte aus den Vereinen Bleckede, Bavendorf, Dahlenburg und Barskamp im Gasthaus "Zur Post" zu Barskamp, jedenfalls protokollierte Otto Schulz aus Bleckede die damalige Situation in dieser Form.

Anwesend waren damals Otto Schulz und Carl Duve aus Bleckede, Otto Bruns aus Bavendorf, Peter Sawiecka und Hugo Duschek aus Dahlenburg, Heinrich Weber, Heinrich Müller, Hermann Muhs und Hermann Wenk aus Barskamp.

Aus den kleinsten Anfängen heraus entwickelte sich der Schützenkreis Bleckede zu einem stattlichen Verband. Er war jedoch auch in der Mitgliederwerbung gekennzeichnet von einigen Turbulenzen. Während die Vereine Nahrendorf und Pommoissel dem eigentlichen Gründungsakt nicht mehr beiwohnten und schon ausgetreten waren, gab es zwischenzeitlich noch den Bavendorfer Wurf­taubenclub.

Der Bavendorfer Senior Otto Bruns hatte diesen ins Leben gerufen. Daneben bestand in Bavendorf auch eine jagdliche Vereinigung des Schießens nach der Schießordnung des Deutschen Jagdschutz Verbandes. Dieser trug alljährlich in den Wettbewerben Trap und Skeet die Heidemeisterschaft aus.

Wohl aus dieser Perspektive heraus ergab sich eine separate Gründung für den Deutschen Schützenbund. Leider hatte dieser Klub keinen langen Bestand. Er tauchte Mitte der 60ziger auf und verschwand bald wieder. Detaillierte Unterlagen liegen nicht vor. Dokumentiert ist jedoch zu dieser Zeit, daß Willi Benecke aus Tellmer Meistertitel in den Wettbewerben Trap und Skeet für den Schützenkreis Bleckede errang.

Zwischenzeitlich hatte der Schützenverein Hubertus Reinstorf das Feld von Echem nach Bleckede gewechselt. Bei den Sportvereinen Ellringen und Karze entstanden Schießsportgruppen. Während zu Anfang der 70ziger Jahren die Gruppe Karze wieder aufgelöst wurde, erholte sich Ellringen immer wieder. Reinhold Jahnke aus Sommerbeck, auch zeitweise stellvertretender Schriftführer im Schützenkreis, kümmerte sich immer sehr um die Belange des Schießsports in Ellringen. Derzeit ruht auch diese Vereinigung.

Unter Federführung der "Drei", Kreispräsident Hugo Duschek, Dahlenburg, Vize, Schrift- und Kassenwart Otto Schulz aus Bleckede und Kreissportleiter Paul Persch aus Alt Garge, erlebte der Schützenkreis Bleckede einen wahren Aufschwung. Die alljährlichen Meisterschaften waren gut besucht, es gab Runden-Wettkämpfe während der Wintermonate. Das Kreiswanderschießen gab es bereits seit 1955. Auch der "König der Könige" wurde bereits damals ausgeschossen.

Dieser Wettbewerb fand natürlich in einem kleinen Rahmen statt. Erstmals nahm im Jahre 1965 SM Hermann Schulze vom KKS Bavendorf an dem Jahresfest der Könige des 'Hamburgischen Landesverbandes teil. Sein Einmarsch war noch Grund genug, einen Textbeitrag mit Foto in der Bild-Zeitung zu veröffentlichen.

Der Kreiskönigsball in der bisherigen Form entstand erst Ende der 70er Jahre und ist jedoch zu einer festen Institution im örtlichen Schützenleben geworden. In den Folgejahren gab es dann mehrere Vereinsgründungen, die das Bild des Schützenkreises Bleckede mit "Spezialabteilungen" bereicherten. Der einst ausgetretene Schützenverein Barskamp kam zunächst mit einer Schießsportgruppe wieder zurück. Aber bereits nach zwei Jahren stand der gesamte Verein wieder im Schützenkreis seinen Mann - und 1975 auch schon seine Frau. Auch konnte zu diesem Zeitpunkt die Schützengesellschaft- Nahrendorf / Oldendorf gewonnen werden. Mit einer kleinen Schießsportgruppe wurde begonnen; nach einigen Jahren trat der gesamte Verein ein.

Das Schützenleben nahm weiterhin seinen Aufschwung. Die damalige Kreissparkasse Lüneburg hatte 1970 anläßlich des 100-jährigen Bestehens im Jahre 1969 ein Pokalschießen für alle Majestäten, Adjudanten und Präsidenten oder Vorsitzende ausgeschrieben. Dieser Wettbewerb wurde zu einem festen Bestandteil des örtlichen Schützenwesens. Werbeleiter Martin Wendler und Bezirksobersportleiter Hans-Joachim Finkendey schufen die Bedingungen dafür und der Vorstand der Kreissparkasse stimmte zu. Dadurch war gewährleistet, daß sich die Würdenträger der Vereine und deren Vorstände einmal jährlich trafen und auf dieser Ebene Erfahrungen austauschten und auf diese Weise wesentliche Freundschaften bildeten.

Am 11. März 1995 fand der Wettbewerb auf der Schießsportanlage der Schützengilde Bleckede statt. Bei den Präsidenten gewann Willi Fischer von Hubertus Reinstorf. König wurde Andreas Constien aus Oldendorf-Luhe, Adjudantengewinner Jürgen Soltau, Lüneburger Schieß verein von 1907. Gisela Voß vom SchV Schwinde-Stove gewann den Pokal der Damenkönige und Adjudantin wurde Marion Arens vom Schießclub Barum. Vom Freiwilligen Schützenkorps Kirchgellersen, gewann der Jungschützenkönig Christian Weinholt, vom Schützenverein Barskamp der Jugendadjudant Dennis Suhrke.

Inzwischen war 1974 Walter Meyer vom Schützenverein Köstorf-Harmstorf-Dahlem Präsident im Schützenkreis als Nachfolger von Hugo Duschek geworden. Er und der neue Vizepräsident Otto Lühr führten die Vereinigung souverän und harmonisch.

Es wurde immer wieder versucht, neue Vereine aufzunehmen. Obwohl die Jugend des KKS Bavendorf zum benachbarten Schützenkreis Ahndorf Kontakt hielt und die Ahndorfer-Schützen auf das Fest in Dahlenburg seit vielen Jahren besuchten, konnten die Verhandlungen zur Aufnahme in den Schützenkreis nicht realisiert werden.

Ebenso schlugen die Gespräche mit dem Vorstand des Schützenvereins Pommoissel fehl. Die Aktivitäten des Sportvereins Karze im Bereich des Schieß­sports wurden nicht wieder mobilisiert. Auch die Interessengruppen Hegering und Zoll blieben außen vor.

Doch der Schützenkreis und seine Vereine hatten immer wieder ihre Reize. Da gab es die intensiven Kontakte zu den Patenkompanien der Bundeswehr. Viele Vereine hatten auch über die Grenzen des Schützenkreises und des Bezriksschützenverbandes Lüneburg hinaus freundschaftliche Bande geknüpft.

Die Schützengilde Bleckede hatte eine freundschaftliche Verbindung während der alljährlichen Schützenfeste zum Schützenverein Stade aufgebaut. Den Hubertus Reinstorf verband eine Kameradschaft mit der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Salchendorf. Viele Musikkapellen aus anderen Regionen kenn­zeichneten das Bild bei den einzelnen Vereinen und tragen es auch heute noch.

In den Jahren ab 1970 kam es dann zu den großen Investitionen im Bereich des Schießstandbaus. Alt Garge wurde zum Leistungszentrum des Bezirksschützenverbandes Lüneburg und viele Vereine und Gruppen gingen dort ihrem Sport nach. Unter anderem war immer die Schießsportgruppe "Jägermeister" aus Wolfenbüttel hier zu Gast. Auch der Hubertus Reinstorf baute neu, Dahlenburg erweiterte. Nahrendorf und Köstorf ebenfalls. In vielen Fällen waren leider diese Investitionen aufgrund der Gesetzgebung notwendig geworden. Im Zuge des Deichneubaus mußte auch die Schützengilde Bleckede erheblich investieren. Der KKS Bavendorf hat es ebenfalls verstanden, neue Anlagen zu errichten. Auf diesen modernen Sportstätten werden täglich Wettkämpfe, Trainingsabende und Pokalschießen durchgeführt. Auch Urlauber und Tagungsteilnehmer suchen ihre Freizeitgestaltung unter fachkundiger Leitung im Schießsport. Weitere Impulse bekam doch der Schützenkreis Bleckede 1989 mit der Grenzöffnung.

War doch der Schützenkreis Bleckede als erster im Nordwestdeutschen Schüt­zenbund bereit, auch die Herausforderungen der neuen deutsch-deutschen Situa­tion zu bestehen. Bereits im Winter 1990 knüpften die Bleckeder Schützen erste Kontakte ins benachbarte Amt Neuhaus um beim Aufbau des einstigen Schützencorps und späteren Schützenverein Neuhaus-Carrenzien von 1851 bera­tend zur Hilfe zu stehen.

Der inzwischen zum Ehrenpräsidenten ernannten Walter Meyer war es, der die Sache forcierte. Gerade ihn verbanden ja auch jahrelange Beziehungen ins Amt Neuhaus, da er dort zu Beginn des 2. Weltkrieg die Landwirtschaftsschule besuchte. Gemeinsam mit Kreispräsident Karl-Heinrich Schamhop und dem Bleckeder Gildepräsidenten Klaus Overin, wurden die Beratungen mit den alten und neuen Schießsportinteressierten laufend fortgesetzt. Walter Meyer gehörte fortan zur "Gründungskommission", die auch erfolgreich arbeitete. Bereits 1991 wurde im historischen Rosengarten mit großer Beteiligung der Schützen des Bleckeder Verbandes das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert.

Auch im Jahre 1990 bildete sich im mecklenburgischen Brahlstorf wieder ein Schützenverein. Aufgrund enger wirtschaftlicher Beziehungen zu Dahlenburg, nahm hier der Schützenverein Dahlenburg die Patenschaft an. Mit der fachkun­digen Begleitung des Kreispräsidenten Karl-Heinrich Schamhop, kam es auch hier zur Gründung und Aufnahme in den Schützenkreis Bleckede. Schon vorher hatte sich der Freundeskreis zur Förderung des Schießsports im Schützenkreis Bleckede unter Vorsitz von Apotheker Eberhard Naegeli gegrün­det. Aufgabe dieser Vereinigung war es, die jugendliche Sportarbeit finanziell zu unterstützen.

Erhebliche Beträge wurden auch an die neuen Vereine in Neuhaus und Brahlstorf gezahlt, um auch hier die Jugend zu unterstützen. Die alljährlichen Pokalschießen wurden immer gut besucht - auch der Wettkampf in Brahlstorf. Über diese Schiene Freundeskreis kam es auch zur Bekanntschaft mit dem Schützenverein Gladigau in Sachsen-Anhalt. Noch nie hatte es dort einen Schützenverein gegeben, wohl aber vor dem Kriege eine Jägerschaft, die einen Schießstand hatte, der jedoch nicht mehr brauchbar war. 1992 bildete sich nun dieser Verein mit dem Abzeichen des Ritters von Gladigau. Bei jedem Treffen in Bleckede wurden Erfahrungen ausgetauscht. Auch die Komiteemitglieder der Schützengilde Bleckede standen mit Beratungen zur Verfügung. So ist es auch zu erklären, daß im Herbst 1994 eine kleine Abordnung der Bleckeder Gilde zum ersten Schützenfest mit Fahnenweihe nach Sachsen-Anhalt fuhr.

Während dieser Feierlichkeiten, kam es auch zu Kontakten zur historischen Schützengilde Bismark in der Altmark. Zur Altmark läßt sich bis Bleckede fol­gender Kontakt suchen. "Für die Überschwemmungsopfer in der Altmark wur­den 1909 aus der Schützenkasse 100 Mark gespendet", so der Chronist der Fest­schrift von 1986.

Diese Schützengilde Bismark bildete sich 1751 aus der Stadtwehr. "Wir leben in der Gegenwart mit den Traditionen aus der Vergangenheit für die Zukunft". Dies war wohl der Leitgedanke bei der Wiedergründung dieser Gilde am 22. Dezem­ber 1992.

Ein guter Freund der Schützengilde Bleckede ist Heinz-Günter Hubert. Der Vor­steher der Schützengilde Pillkallen, ist von den Bleckeder Schützenfesten nicht mehr wegzudenken. Ihm ist es zu verdanken, daß einmal jährlich der "Pillkallen-Orden" ausgeschossen werden kann. 1848 wurde die Schützengilde in Schloß­berg gegründet. Die Festkleidung dieser Gilde bestand aus einem grünen Rock, weißen Hosen, hohem Hut und eingehängtem Pulverhom. Die Gilde hat nach der Vertreibung ihren gesamten Besitz eingebüßt. Am 30. Mai 1954 übernahm der Landkreis Harburg die Patenschaft des Kreises Schloßberg (Pillkallen). Am 17. Mai 1960 übernahm das Schützenkorps Winsen-Luhe die Patenschaft zur Schützengilde.

Während des Winsener Schützenfestes, wird auch der König der Schützengilde Pillkallen ausgeschossen.